Montag, 26 Mai 2025 06:00

Energie-Kollaps auf der Iberischen Halbinsel: Eine Warnung, die Europa nicht ignorieren darf

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Autor: Dr. Nenad Končar, Dipl.-Ing.

Datum: 22. Mai 2025

Der massive Stromausfall, der am 28. April Spanien und Portugal lahmlegte, war eine der schwerwiegendsten Energiekrisen der jüngeren europäischen Geschichte. Millionen von Bürgern waren ohne Strom, der Verkehr brach zusammen, Kommunikations- und Finanzsysteme fielen vorübergehend aus. Obwohl die Versorgung innerhalb von 24 Stunden wiederhergestellt wurde, werden die Folgen dieses Tages Europas Energieinstitutionen noch lange beschäftigen.

Was wissen wir über die Ursache?

Die genaue Ursache ist noch nicht bestätigt, aber die spanische Red Eléctrica und der portugiesische Betreiber REN identifizierten „zwei bedeutende Trennereignisse“, wahrscheinlich im Zusammenhang mit Solarkraftwerken im Südwesten Spaniens. Diese Schwankungen führten zu einer Kettenreaktion in der Netzfrequenz, was automatische Schutzabschaltungen auf der gesamten Iberischen Halbinsel sowie in Teilen Frankreichs und Andorras auslöste.

Als mögliche Ursachen werden extreme Wetterbedingungen, Netzüberlastung durch den Anteil erneuerbarer Energien und – zunächst – sogar ein Cyberangriff genannt, der jedoch inzwischen offiziell ausgeschlossen wurde.

Wiederherstellung des Systems – Belastungstest für die Resilienz

Kurz nach dem Stromausfall wurden Notfallpläne aktiviert. Bis 6:30 Uhr am nächsten Morgen war über 99 % der Stromnachfrage in Spanien gedeckt. Die technische Komplexität des Wiederanfahrens – insbesondere bei hoher Integration erneuerbarer Energien – zeigte jedoch, vor welchen Herausforderungen ganz Europa steht.

Die Rolle der Erneuerbaren – Ursache oder Opfer?

Trotz Gerüchten sind sich Experten einig: Erneuerbare Energien waren nicht die Ursache, sondern zeigten sowohl Verwundbarkeit als auch Potenzial. Dezentrale Erzeugung durch Photovoltaikanlagen in Haushalten ermöglichte lokale Stabilität. Doch beim Systemabsturz gingen 15 GW an Solarleistung verloren – ein klares Zeichen für die Notwendigkeit besserer Ausgleichssysteme, Energiespeicher und flexibler Netzlösungen.

Lehre für die EU – und für Kroatien

Diese Krise zeigt, dass auch miteinander verbundene europäische Stromnetze nicht gegen Kaskadeneffekte gefeit sind. Haben wir genug „Trägheit“, Flexibilität und strategische Reserven für solche Szenarien?

Kroatien mit wachsendem Solaranteil und zunehmender Dezentralisierung kann es sich nicht leisten, untätig zu bleiben. Technologien wie Batteriespeicherung (z.B. Containermodule mit Second-Life-Batterien von Adriadiesel), aktive Netzregelung und Smart Grids sind keine Option mehr – sondern eine Notwendigkeit.


Fazit:

Der Stromausfall in Spanien und Portugal war nicht nur ein technisches Versagen – sondern eine globale Warnung. In Zeiten des Klimawandels und geopolitischer Spannungen wird Energie-Resilienz zur neuen Säule der Sicherheit.

Dieses Ereignis zu ignorieren wäre verantwortungslos. Europa muss die Netze modernisieren, in Flexibilität investieren und Lösungen entwickeln, um einen „mysteriösen Kollaps“ künftig zu vermeiden.


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