Mittwoch, 04 Juni 2025 12:24

Ist Kroatien bereit für einen neuen Stromnetzzusammenbruch?

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Autor: Dr. Nenad Končar, Dipl.-Ing.
Datum: 4. Juni 2025

Während der Sommer erst beginnt, warnen Energieexperten: Kroatien könnte mit einer Wiederholung des letztjährigen Stromnetz-Zusammenbruchs konfrontiert werden. Der letzte Blackout, der seinen Ursprung in Montenegro hatte, zeigte, wie anfällig das System ist, wenn extreme Verbrauchsspitzen, veraltete Infrastruktur und unkoordinierte Investitionen zusammenkommen. Und angesichts der neuesten Entwicklungen ist das Risiko leider sehr real.

Der Blackout im letzten Jahr war kein Zufall
Der Netzzusammenbruch breitete sich von Montenegro bis nach Kroatien aus – bis zu dem Punkt, an dem das System gerade noch standhielt. Angesichts des steigenden Verbrauchs, insbesondere im Sommer, und rückständiger Infrastruktur kann sich ein solches Szenario leicht wiederholen.

Aus der Presse zitiert der Energieberater Zdeslav Matić:
„Die Netzentwicklung wurde in den letzten 40 Jahren vernachlässigt, während die Belastung ständig zunahm. Wenn ein neuer Zusammenbruch eintritt, geht er weiter, bis ein qualitativ hochwertiges Netz aufgebaut ist.“

Erneuerbare Energien? Potenzial, aber auch Herausforderung
Erneuerbare Energien sind nicht die Ursache der Probleme, zeigen aber, dass ein flexibles und stabiles Netz nötig ist. Schwankungen bei Solar- und Windenergie erfordern ein Netz mit großer Flexibilität und Speicherfähigkeit.

Zitat aus den Medien:
„Investoren sind schnell – der Staat hinkt hinterher. Die Infrastruktur hält mit der Entwicklung nicht Schritt, und die Regulierungsbehörden sind spät dran“, warnt Dr. Robert Pašičko von der Geotechnischen Fakultät in Varaždin.

Was wurde verpasst?

  • Die Abschaffung der Netzentgelte hat die Einnahmen für HEP-ODS und HOPS reduziert
  • Fast eine Milliarde Euro aus EU-Fonds wurde nicht für die Netzerneuerung genutzt
  • Neue Kraftwerke entstehen, aber es gibt keinen klaren Plan zur Integration

Ein zusätzliches Problem ist die unzureichende Infrastruktur der Nachbarländer (BiH, Montenegro, Serbien). Kroatien ist zwar besser vernetzt als die Iberische Halbinsel, aber das garantiert keine Sicherheit.

Lösungen existieren – und sind verfügbar
Wie kann das System robuster werden?

  • Ausbau von Hochspannungsleitungen und internationalen Verbindungen (z.B. nach Italien)
  • Investitionen in Großbatteriespeicher und Pumpspeicherkraftwerke
  • Entwicklung von Energiegemeinschaften und lokalen Quellen (z.B. Photovoltaik auf Dächern)

Adriadiesel: Containerlösungen für Netzstabilität
Adriadiesel entwickelt modulare Batteriespeichercontainer mit bis zu 1,5 MWh Kapazität, ausgestattet mit Second-Life-Batterien aus Elektrofahrzeugen. Diese Systeme können:

  • Netzspitzen stabilisieren
  • für sekundäre und tertiäre Regelung verwendet werden
  • im Black-Start-Modus betrieben werden

Jeder Container enthält ein eigenes Kühl- und Schutzsystem und kann ohne zusätzliche Infrastruktur installiert werden. Es ist geplant, Schnellanschlusspunkte in der Nähe von Solar- und Windparks aufzubauen.

Fazit: Stabilität ist kein Selbstläufer
Angesichts komplexer Systeme und mangelnder Investitionen ist es nicht die Frage, ob etwas passiert – sondern wann. Ein nachhaltiges Netz erfordert gezielte Investitionen, Fachkräfte und politischen Willen.
„Den Kopf in den Sand zu stecken und alles dem Markt zu überlassen, ist keine Option.“
Wer in Kroatien Energiesicherheit will, muss jetzt handeln.

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? www.adriadiesel.hr

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